Jan Christian Pflugstedt • 8. Mai 2019

Regenwald-Hilfe 360° - Der Wolf zurück in Deutschland Teil 2 -

Wölfe erfüllen als Schützer des Waldes eine wichtige Funktion im Ökosystem: Beute und Beutegreifer haben sich abhängig voneinander in der Evolution entwickelt. Durch die Ausrottung des Wolfes entstand eine Lücke, die Wechselbeziehungen innerhalb des Ökosystems beeinträchtigt hat. Nicht zu Unrecht wird der Wolf als „Gesundheitspolizei“ des Waldes bezeichnet, da er auch kranke und schwache Tiere frisst und somit den Bestand unserer Wälder „gesund“ hält.


Die wichtigsten Informationen zum Wolf werden wir euch nun geben.


Woran erkenne ich einen Wolf?

Wölfe und Hunde werden häufig miteinander verwechselt, da Hunde als direkte Wolfsnachfahren natürlich viele ähnliche Merkmale aufweisen. Es gibt sogar Hunderassen, die gezüchtet wurden, um dem Wolf möglichst ähnlich zu sehen.

Besondere Merkmale eines erwachsenen Wolfes sind sein heller Schnauzenbereich, seine kleinen, dreieckigen Ohren und ein dunkler Sattelfleck auf dem Rücken. Das Bauchfell ist eher hellbraun, auf dem Rücken etwas dunkler mit schwarz durchsetzt. Darüber hinaus hängt der Schwanz fast immer herunter und hat eine dunkle Spitze. Wölfe haben eine auffällige Mähne im Winterfell, erscheinen aber im Sommerfell sehr hochbeinig und mager.


Wie erkenne ich, ob ein Wolf in meiner Region lebt?

In der Regel bleibt die Anwesenheit des Wolfes für die Anwohner unentdeckt. Zufällige Beobachtungen und Spurenfunde sind oft die ersten Anzeichen, die aber nur durch kundige Experten bestätigt werden können. Eine aktive Suche nach Hinweisen wird durch speziell geschulte Personen, oft Naturschützer,Jäger, Wolfsberater oder Wolfsbotschafter im Rahmen des sogenannten Monitoring durchgeführt. In der Regel informieren dann die regional Ämter die Presse wenn ein Wolf in einer Region nachgewiesen wurde.


Sind Wölfe Einzelgänger?

Je nachdem, in welcher Lebensphase sich ein Wolf befindet, ist er Familien- oder Einzelwolf. Die übliche Sozialstruktur der Wölfe ist das Rudel – vergleichbar mit einer menschlichen Kleinfamilie. Junge, erwachsene Wölfe verlassen ihr Elternrudel mit etwa zwei Jahren, um sich ein eigenes Territorium und einen Partner zur Gründung eines Rudels zu suchen. Diese Jungwölfe gehen meistens alleine auf Wanderschaft. In manchen Fällen jedoch bilden sie auch einzelne Jung-Rudel mit anderen Tieren.

Das Rudel der Wölfe ähnelt einer menschlichen Kleinfamilie: Es gibt ein Elternpaar, das meist lebenslang zusammenlebt und gemeinsam ein Revier besetzt. Darin dulden sie außer ihrem eigenen Nachwuchs keine anderen Wölfe. In der Regel bringt eine Wölfin jedes Jahr drei bis acht Welpen zur Welt. Die Welpen des Vorjahres nennt man Jährlinge – sie sind gewissermaßen die Jugendlichen der Familie. Meist werden die Jährlinge mit 10 bis 22 Monaten geschlechtsreif und wandern auf der Suche nach einem eigenen Revier ab.





Fortsetzung der Themenreihe folgt...

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