Jan Christian Pflugstedt • 8. Mai 2019

Eine Million Arten vom Aussterben bedroht

Alarmstufe Rot: Etwa eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten in den nächsten Jahrzehnten für immer von unserer Erde verschwinden, so sagt es der neue UN-Bericht. Das Ausmaß des Artensterbens war noch nie so groß wie heute.

In seinem ersten globalen Bericht zum Zustand der Artenvielfalt zeichnet der Weltbiodiversitätsrat ein dramatisches Bild: Von den geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten weltweit sind rund eine Million vom Aussterben bedroht. Das Ausmaß des Artensterbens ist in der Geschichte der Menschheit noch nie so groß gewesen.
Die Aussterberate nimmt täglich zu. Drei Viertel der Naturräume auf den Kontinenten seien vom Menschen bereits erheblich verändert worden, in den Meeren sind es zwei Drittel.

Lebensgrundlage des Menschen in Gefahr 🌍 🌱

Der Vorsitzende des Weltbiodiversitätsrates, Robert Watson, warnte, der Mensch sei dabei seine Lebensgrundlage zu gefährden: "Wir erodieren global die eigentliche Basis unserer Volkswirtschaften, Lebensgrundlagen, Nahrungsmittelsicherheit und Lebensqualität." Die Weltgemeinschaft muss sich dringend abwenden von wirtschaftlichem Wachstum als zentralem Ziel hin zu nachhaltigeren Systemen, betonte er.


In den meisten Lebensräumen auf dem Land sank die Zahl natürlich vorkommender Arten um mindestens 20 Prozent, lautet eine weitere der Kernaussagen des Berichts. Mehr als 40 Prozent der Amphibienarten, fast 33 Prozent der riffbildenden Korallen und mehr als ein Drittel aller marinen Säugetierarten sind demnach bedroht. Auch bei Nutztieren schwinde die Vielfalt: Mehr als neun Prozent der Säugetiere, die als Fleischlieferant oder als Arbeitstier dienen, seien bis 2016 ausgestorben.

Lebensgrundlage des Menschen in Gefahr

Der Vorsitzende des Weltbiodiversitätsrates, Robert Watson, warnte, der Mensch sei dabei seine Lebensgrundlage zu gefährden: "Wir erodieren global die eigentliche Basis unserer Volkswirtschaften, Lebensgrundlagen, Nahrungsmittelsicherheit und Lebensqualität." Die Weltgemeinschaft müsse sich dringend abwenden von wirtschaftlichem Wachstum als zentralem Ziel hin zu nachhaltigeren Systemen, hieß es.


Dringend Gegenmaßnahmen

Immer wieder verdeutlichen wir uns, dass der Verlust an Vielfalt kein reines Umweltthema ist, sondern auch Entwicklung, Wirtschaft, politische Stabilität und soziale Aspekte beeinflusst. Gravierende Folgen für die Menschen weltweit seien inzwischen wahrscheinlich. Noch aber ist es nicht zu spät für Gegenmaßnahmen, erklärte Watson, "aber nur, wenn wir sofort auf allen lokalen bis globalen Ebenen damit beginnen".
Es bedürfe fundamentaler Veränderungen bei Technologien, Wirtschaft und Gesellschaft, Ziele und Werte eingeschlossen.

Für den Bericht haben 145 Wissenschaftler und Experten drei Jahre lang tausende Quellen ausgewertet. Es ist der erste Bericht dieser Art. Die Forscher und der Weltartenschutzrat hoffen, dass aus diesem Bericht bis 2020 ein gemeinsames, politisch bindendes Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt entsteht. 2020 findet die Weltartenschutzkonferenz in China statt.


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