Buschvölker jagten Jahrzehnte und Jahrhunderte, ohne der Natur zu schaden
Viele Jahrhunderte vor unserer heutigen Zeit war die Welt noch eine ganz andere. Supermärkte, Handel und Shoppingmalls waren nicht mal eine Idee des Menschen. Die Frauen sammelten Beeren im Wald und die Männer gingen Jagen. Jagen? Ja. Sie jagten genau so viel Hirsch, Elefant, Bär, Büffel oder Gnu – je nachdem, was ihr Lebensraum gerade hergab – wieviel sie zum Überleben gebraucht haben. Sie jagten nie mehr, als die Natur ihnen schenkte. Nie so viel, dass die Natur dadurch einen Schaden gehabt hätte. Die wenigen verbleibenden Buschvölker auf der ganzen Welt machen genau das noch immer. Sie streifen manchmal tagelang durch die Wildnis, auf der Suche nach dem geeigneten Tier. Sie leben mit der Natur in einer wunderbaren Symbiose.
Leider gibt es auch noch eine andere Art des Jagens. Eine Art, die den Begriff prägt: Wilderei. Wilderei kurz erklärt: Wilderei bezeichnet das unberechtigte und leider in Teilen auch legales Jagen, Fangen und Erlegen von Wildtieren (oft bedrohter Tierarten).
Wilderei – Je seltener das Tier, desto besser
Schätzungsweise werden jährlich bis zu 20.000 Elefanten gewildert. Wegen ihrer Stoßzähne. Über 1000 Nashörner. Wegen ihres Horns, was aus demselben Material ist wie unsere Fingernägel. Etwa 100 Millionen Haie. Zur Produktion angeblicher Heilmittel verschiedener Kulturen. Unzählige Löwen und Eisbären. Für den Fellmarkt. Abertausende Schuppentiere. Für die Handtaschen – und Schuhproduktion. Affen jeder Art. Als besonderes Fleisch für extrem Reiche in aller Welt.
Ein Mann in Südafrika versucht seit Jahren, diesem Wahnsinn in Teilen ein Ende zu bereiten. John Hume. Er ist mit dem Züchten von Rindern reich geworden, stieg vor vielen Jahren aber in ein anderes Gebiet um. Er begann, Nashörner zu halten und deren Horn auf eine schonende Art zu „ernten“. Das Horn wächst nämlich, wie unsere Fingernägel ganz einfach nach. Das Entfernen des Horns ist völlig schmerzfrei. In diesem Jahr 2018 allerdings ist dieser Mensch, der 1623 Nashörner besitzt, pleite. Warum? Das Handeln mit dem Horn ist illegal. Er kann es nicht verkaufen. Sein Ziel, den asiatischen Markt zufrieden zu stellen und somit der Wilderei entgegenzuwirken und dem Aussterben dieser wunderbaren Tiere ein Ende zu setzen, ist gescheitert. Gescheitert an der Bürokratie, der Politik und der Regierung. Und das, obwohl dies eine tatsächliche Möglichkeit wäre, den wildlebenden Bestand von Nashörnern zu retten.
Aufklären, Umdenken, Handeln
Wenn man all das liest, fehlen einem die Worte. Es klingt wie ein schlechtes Märchen aus einer Welt, die wir nicht kennen. Aber es passiert. Es passiert auf dieser Erde. Es bedroht unsere Artenvielfalt und unseren Planeten, wie wir ihn kennen. Möchtest Du in einer Welt ohne Gorillas leben? Mit dem Wissen, dass es keine Elefanten oder Löwen mehr gibt? Ist es so wichtig, dass wir Menschen die Könige der Erde sind, dass wir keine Rücksicht nehmen auf alles andere Leben auf dieser Welt und dieses bewusst zerstören? Ist nicht jedes einzelne Tier eine Veränderung in dieser Sache wert? - Wir finden ja. Und diese Veränderung beginnt so leicht, so schnell, so einfach: Umdenken. Umdenken in unserem maßlosen Konsum. Aufklärung in den Ländern, in denen Wilderei in all ihren Formen stattfindet, aber auch in den Ländern, in denen illegale Güter der Wilderei verkauft und konsumiert werden. Alternativen schaffen.
Vielleicht sollten wir wieder ein wenig mehr leben wie unsere Vorfahren vor langer, langer Zeit. Im Einklang mit all den wunderbaren Lebewesen dieser Welt.
Du kannst es verändern!