Der Kagu ist ein etwa entengroßer, flugunfähiger Vogel, der auf der Insel Neukaledonien endemisch ist. In der Gestalt entfernt taubenähnlich, aber mit einem im Vergleich zu Tauben viel längeren Schnabel und langen Beinen ausgestattet, vertritt er eine eigene Familie, die traditionell den Kranichvögeln zugeordnet wurde.
Der Kagu ist etwa 55 cm groß und hat ein Gewicht von durchschnittlich 900 Gramm. Er hat ein blassgraues Gefieder. Die Handschwingen sind schwarz-weiß gebändert; dieses auffällige Muster wird nur sichtbar, wenn die Tiere die Flügel ausbreiten. Die Flügel sind anders als bei vielen anderen flugunfähigen Vögeln nicht verkleinert; die Flugmuskulatur ist jedoch verkümmert. Trotzdem werden die Flügel oft benutzt: Um beim Klettern das Gleichgewicht zu halten, werden sie ausgebreitet, außerdem werden sie bei der Balz und bei Revierkämpfen eingesetzt. Dann ist die auffällige dunkelgrau-weiße Bänderung der Schwungfedern sichtbar. Auch ein Gleitflug von erhöhten Warten zum Boden oder ein Gleiten hangabwärts um Fressfeinden zu entkommen ist möglich.
Auf dem Scheitel tragen Kagus lange Schopffedern, die bis über den Rücken reichen und für gewöhnlich kaum zu erkennen sind. Im Erregungszustand kann der Schopf aufgestellt werden. Eine Besonderheit des Kagus sind Puderdunen, spezielle Federn, die ständig nachwachsen und deren Spitzen zu einem feinen Staub zerfallen, der zur Körperpflege verwendet wird.
Die Augen sind groß und dunkelrot. Die Beine sind orangerot; sie sind relativ lang und kräftig. Meistens bewegt sich der Kagu gemächlich schreitend fort, er kann auf der Flucht aber auch schnell laufen. Der Schnabel ist ebenfalls rot, schmal, spitz und etwa 6 cm lang; er ist zum Stochern im Boden geeignet. Die Nasenöffnungen sind mit Klappen verschließbar, damit keine Partikel eindringen; diese Klappen sind ein in der Vogelwelt einmaliges Merkmal.
Bereits seit 1962 gilt der
Weltvogelpark Walsrode
als eine der bedeutendsten Institutionen auf dem Gebiet der Haltung und Nachzucht bedrohter Vogelarten sowohl in menschlicher Obhut vor Ort als auch über die
Weltvogelpark Stiftung in den Ursprungsländern. Dabei arbeitet die Weltvogelpark Stiftung mit ihrer Schwester-Stiftung CRAX International, die von Geer Scheres, dem ehemaligen Geschäftsführer des Weltvogelparks geleitet wird und mit Spezialisten, Umweltschützern und Ornithologen aus allen Ländern Hand in Hand zusammen.
Die Weltvogelpark Stiftung arbeitete viele Jahre lang mit dem Weltvogelpark zusammen und konnte so die einzigartigen Vögel aus Neukaledonien schützen und mit Hilfe von Rangern vor Ort wieder auswildern.
Neben weiteren Aktivitäten der Weltvogelpark Stiftung zum Beispiel in Belgien, auf Madagaskar, in Süd- und Mittelamerika und auf Neukaledonien, kümmern sich die niedersächsischen Vogelschützer jedoch auch um bedrohte Arten vor der eigenen Haustür.