Jan Christian Pflugstedt • Dez. 12, 2020

Der große Regenwald-Hilfe Adventskalender Türchen 11 - Der Leopard


Schnell und geräuschlos klettert der Leopard auf den Baum und legt sich gemütlich auf einen starken Ast. Von hier oben hat er einen guten Blick über die weite Graslandschaft der Savanne. Eilig hat er es nicht. Er weiß: Irgendwann kommt ein Leckerbissen unter seinem Ausguck vorbei – und wird ihn nicht sehen. Dazu ist der Leopard mit seinem gefleckten Fell viel zu gut getarnt.

Legen Wildschweine, Hirsche, Antilopen oder ein Vogel eine Pause unter dem Ast ein, stürzt sich die Raubkatze auf das nichts ahnende Beutetier und tötet es mit einem gezielten Biss. Manchmal klettern Leoparden aber auch ganz vorsichtig am Stamm hinunter, um sich an die Tiere heranzupirschen und dann die Verfolgung aufzunehmen.

Im Sprint können Leoparden sogar bis zu 60 Kilometer in der Stunde schnell rennen. Damit sind sie zwar nicht so schnell wie die Geparde, sie würden aber sogar ein Auto im Stadtverkehr überholen.

Leoparden haben das weiteste Verbreitungsgebiet aller Großkatzen. Leoparden kommen in zahlreichen Ländern Asiens und Afrikas vor, ursprünglich lebten sie sogar auch in Südeuropa. In vielen Ländern gelten Leoparden jedoch mittlerweile als stark bedroht, zum Beispiel in der Türkei.


Der Persische Leopard ist fast ausgestorben. Der Kölner Zoo beteiligt sich an einem Projekt, bei dem die Raubkatze im Kaukasus wieder angesiedelt werden soll.


Das Persische Leopardenweibchen Ashana lebt mit seinem Bruder im Kölner Zoo. Doch bald soll Ashana in einen Zoo im polnischen Posen umziehen — und sich dort bestenfalls vermehren. Ihre Jungen sollen im Kaukasus ausgewildert werden, um dort in Freiheit leben zu können. Der Persische Leopard ist eine bedrohte Art und gilt mit einem Gesamtbestand von 870 bis 1300 Tieren als stark gefährdet.


Kurator Alexander Sliwa vom Kölner Zoo arbeitet mit an einem der ersten Auswilderungsprojekte für eine Großkatzenart. Verschiedene Zoos und Naturschutzorganisationen sind beteiligt. Drei Leoparden wurden schon freigelassen. "Das läuft gut. Sie meiden Menschen und schlagen eigenständig Beute", sagt Sliwa. Die Tiere tragen GPS-Halsbänder. So können die Projektbeteiligten alle zwei Tage überprüfen, wo sie sind. Ziel ist, dass die Leoparden sich im Kaukasus vermehren und weiter ausbreiten. "Sie sollen die Population der Tiere verstärken, die dort noch in freier Wildbahn leben."


Die Katzen, die nach und nach ausgewildert werden, lernen in einem Zucht- und Trainingsgehege nahe Sotschi im russischen Kaukasus, lebende Beute zu jagen — Hirsche, Dachse und Wildschweine. Kontakt zu Menschen haben sie nicht, damit sie ihre natürliche Scheu nicht verlieren und später fliehen, wenn sie Menschen sehen.

Das Weibchen Ashana gehört zu etwa 100 Leoparden eines europaweiten Zuchtprogramms.



Organisatoren der Auswilderung:


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