Jan Christian Pflugstedt • 10. Dezember 2020

Der große Regenwald-Hilfe Adventskalender Türchen 10 - Der Drill


Der Drill gehört mit zu den am stärksten bedrohten Affenarten Afrikas. Sein natürlicher Lebensraum in Kamerun, Nigeria und auf der Insel Bioko umfasst weniger als 30 000 km². Die IUCN stuft den Drill als einen der höchst gefährdeten afrikanischen Primaten ein und hat ihn in die Rote Liste der weltweit bedrohtesten Arten mit aufgenommen. Der Drill ist eine überwiegend auf dem Boden lebende Affenart, der seinen nur wenig erforschten Lebensraum wie ein Nomade saisonal durchstreift. Drills leben in Gruppengrößen von 30 und mehr Tieren, mit mehreren ausgewachsenen Männchen, Halbwüchsigen sowie Weibchen mit Jungtieren.

Auffällig sind die unterschiedlichen äußeren Merkmale der Geschlechter: die Männchen erreichen ein Gewicht bis zu max.35 kg, das entspricht mehr als dem doppelten Gewicht eines erwachsenen Weibchens. Ihre Lebenserwartung beträgt bei den männlichen Tieren ca. 25 Jahre, weibliche können hingegen bis zu 35 Jahren alt werden. Im Alter von etwa 5 Jahren (weibliche Tiere) bzw. 8 Jahren (männliche Tiere) erreichen Drills die Geschlechtsreife. Ein ausgewachsenes Männchen ist aber in der Regel erst ab einem Alter von etwa 10 Jahren in der Lage, eine Gruppe zu führen. Und auch dann erst färbt sich sein Hinterteil leuchtend blau-violett, seine Unterlippe grell rot mit einem weißen Kranz und auch die Backenwülste erreichen in dem Alter ihre ganze Ausprägung.

Ihre beeindruckenden Eckzähne können eine Länge von bis zu 10 cm erreichen und sind zudem nach hinten spitz zulaufend. Somit kann sich ein erwachsenes Drillmännchen problemlos auch einem Leoparden gegenüberstellen, der neben Greifvögeln für die Jungtiere fast die einzigen natürlichen Feinde darstellt.



Die Gründer von Pandrillus, Liza Gadsby und Peter Jenkins, arbeiten seit 1988 in Nigeria und Kamerun, um den vom Aussterben bedrohten Drill zu retten. Die Projekte von PANDRILLUS sind vielfältig, sie umfassen Aktivitäten in Menschenobhut (ex situ) und vor Ort in der Wildnis (in situ): Schutz des Lebensraumes, Pflege und Fortpflanzung in Menschenobhut sowie Forschung. Training und Unterstützung der einheimischen Bevölkerung – Maßnahmen, die den Drill als Spezies in seinem Lebensraum beschützen und erhalten sollen.


Mit diesen Projekten koordiniert PANDRILLUS die Zusammenarbeit zahlreicher Institutionen auf nationaler Ebene: Staat, Kommunen, einheimische Stämme, Zoos usw. PANDRILLUS arbeitet in Nigeria und Kamerun als ein in Nigeria eingetragener, gemeinnütziger Verein. In den USA ist “Pandrillus Foundation” ebenfalls als gemeinnütziger Verein eingetragen.


1991 legten Liza Gadsby und Peter Jenkins den Gundstein für PANDRILLUS mit der Gründung der DRILL RANCH im Cross River State in Nigeria. Dieses Rehabilitations- und Zuchtzentrum betreut verwaiste Affen und solche, die aus illegaler Haltung durch die Behörden konfisziert wurden. Zurzeit leben ca. 420 Affen aufgeteilt in sechs Familienverbänden auf einer jeweils bis zu 7 ha großen, durch Elektrozäune geschützten, natürlichen Anlage. Für die Zukunft ist geplant, die erste Gruppe in die freie Natur auszuwildern.



Zoos in der ganzen Welt sind an der Erhaltung der Drills beteiligt. Vorreiter ist der Erlebnis-Zoo Hannover, der mit dem zooeigenen Verein "Rettet den Drill e.V." eine standhafte Arbeit leistet. Weitere zoologische Einrichtungen halten Drills.

Hier eine Übersicht:


Deutschland:


Spanien:


Frankreich


Großbritanien:


Schweden:


 Tschechien:

  • Dvur Kralove: 9 Tiere (5,4)


Das Zeichen "1,0" steht für ein männliches Tier; "0,1" für ein weibliches.

2,3 Tiere bedeutet also: 2 männliche und 3 weibliche Tiere. 0,0,1 steht für ein Tier unbekannten Geschlechts.

Tiere in einer Haltung, die nicht zusammen aufgeführt sind, werden nicht in einer Gruppe zusammengehalten. Keine aktuelle Garantier über die Angaben.


(c) Rettet den Drill e.V.




Organisator der Auswilderung und der Schutzprogramme:



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