Jan Christian Pflugstedt • Aug. 26, 2019

Welche Vor- und Nachteile haben Waldbrände für unsere Ökosysteme?

Derzeit beschäftigen die Waldbrände im Amazonas-Gebiet die ganze Welt. Weitgehend unbemerkt brennt es aber in Afrika stärker. Warum das allerdings nicht so schlimm ist erklären wir euch.

Vorher klären wir die Frage: Wo brennt es am meisten?

Auf der Webseite der US-Raumfahrtagentur NASA findet man eine Live-Karte aller aktiven Brände auf der Welt. Jeder Pixel stellt einen Brand dar. Je dunkler er ist, desto öfter hat es dort gebrannt. Das folgende Bild zeigt alle Brände im August, und: In Afrika, insbesondere in den Savannen- und Graslandschaften südlich des Äquators, brennt es häufiger als im Amazonas-Gebiet.


Wie schlimm ist das?

Nicht so schlimm, wie es auf den ersten Blick scheint. Denn die Feuer in Zentral- und Ostafrika betreffen vor allem Gras- und Savannenlandschaften.

Die Grasbrände sind Teil dieser Ökosysteme. Durch das trockene Klima in Savannen verrotten abgestorbene Gräser nur langsam und hindern so junge Pflanzen am Wachsen. Grasfeuer vernichten das Gestrüpp und machen so Platz für neue Gräser. Ausserdem werden durch die Brände wichtige Nährstoffe freigesetzt, die beim nächsten Regen in den Boden eindringen und ihn so düngen, dies fanden Forscher bereits im Jahr 2008 heraus.


Die Forscher steckten im Etosha-Nationalpark in der namibischen Savanne eine 500 mal 500 Meter grosse Fläche ab und untersuchten die Auswirkungen von Regen und Feuer auf dieses Gebiet. Das Ergebnis: Weder das Aussähen von zusätzlichen Grassamen noch das künstliche Bewässern hatten einen so positiven Einfluss auf die Vegetation wie das Entfachen von Feuern. «Das Feuer brach die alte Grasschicht auf und gab so dem Nachwuchs eine Chance», erklärte einer der Wissenschaftler.

Was dazukommt: Ein Regenwald braucht mindestens 100 Jahre, um sich von den Auswirkungen eines Brandes zu erholen. Savannen hingegen brauchen nur wenige Wochen bis Monate, um das Ökosystem wiederherzustellen. Somit sind Brände in Savannen Landschaften ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems.




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