21. Dezember 2022

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Türchen 21 - Umdenken in der Klimapolitik

Gute Nachrichten aus dem Outback! Australien folgt vielen anderen Ländern und ändert die Sichtweise auf die Klimapolitik. Was das genau bedeutet, haben wir für Euch anhand von verschiedener Quellen zusammengefasst:


Bis 2030 will Australien seinen CO2-Ausstoß um mehr als 40 Prozent senken. Das gibt der neue Premierminister Albanese bekannt und verschärft damit die Klimaziele des Landes im Vergleich zur Vorgängerregierung deutlich.

Australien kündigt an, in Zukunft deutlich mehr für den Klimaschutz tun zu wollen, als es bisher der Fall war. Die neue Regierung unter Premierminister Anthony Albanese hat die Klimaziele des Landes erheblich verschärft und den Vereinten Nationen einen entsprechenden überarbeiteten Klimaschutzplan übermittelt. Bis 2030 soll der Ausstoß von CO2 nun um 43 Prozent im Vergleich zu 2005 sinken.


Damit verfolgt die neue Regierung eine ganz andere Klimapolitik als die konservative Vorgängerregierung von Scott Morrison. Diese hatte lediglich ein Minus von 26 bis 28 Prozent bis 2030 geplant und es im vergangenen Jahr noch abgelehnt, sich zu schärferen Reduktionszielen zu verpflichten.


Die Grundlage für eine wohlhabende Zukunft Australiens sei eine Zukunft mit sauberer und billiger Energie sagte Premierminister Albanese. Auf Twitter schrieb er: "Nach einem Jahrzehnt der Verweigerung müssen wir die Klimakriege beenden. Wir werden Hand in Hand mit allen arbeiten, die eine bessere Zukunft wollen, die durch billigere und sauberere erneuerbare Energien angetrieben wird."


Australien galt auf internationaler Ebene eher als Bremser in Sachen Umweltschutz. Das Land hatte zwar bereits im Oktober kurz vor Beginn der Weltklimakonferenz erklärt, ambitioniertere Klimaziele anzupeilen und bis 2050 Klimaneutralität erreichen zu wollen. Ex-Premier Morrison zögerte jedoch lange, dieses Ziel auszugeben.

Keine Nation hat einen größeren Treibhausgasausstoß pro Kopf als Australien. Das sonnenreiche Land produziert den meisten Strom mit Kohle und ist einer der größten Kohleexporteure der Welt. Einerseits geht es um viele Milliarden Dollar und Zehntausende Arbeitsplätze, andererseits leidet Australien ganz besonders unter den Folgen des Klimawandels. So kommt es immer wieder zu verheerenden Buschfeuern (wir berichteten: https://www.regenwald-hilfe.de/newpage2cf75727), extremen Hitzewellen, sintflutartigen Regenfällen und Überschwemmungen. Das Weltkulturerbe Great Barrier Reef wird durch die Meereserwärmung zerstört und ist in vielen Bereichen kaum noch zu retten.

Australien hat sich dazu entschieden, der High Ambition Coalition (HAC) https://www.highambitioncoalition.org/ beizutreten. Die Zusammenkunft aus verschiedenen Staaten hat es sich zur Aufgabe gemacht, bis zum Jahr 2030 mindestens 30 Prozent der eigenen Land- und Wassermasse zu schützen. Konkret bedeutet das für den pazifischen Inselstaat, er muss seine bisherigen Schutzgebiete um 500.000 km² erweitern – eine Fläche von der Größe Spaniens. Damit will Australien dem Artensterben auf seinem Gebiet Einhalt gebieten.


Konkret soll es bei dem Plan darum gehen, 20 Gebiete und 110 Spezies zu erhalten. Darunter sind Wälder in Queensland, aber auch der Kakadu Nationalpark und die Känguru-Insel. Sie repräsentieren laut Regierungsvertretern die breite Masse australischer Landschaften und Ökosysteme. Die ausgewählten Tierarten seien einzigartig und vom Aussterben bedroht. “Indem wir uns auf diese Spezies und Orte konzentrieren, haben wir die größte Chance auf Erfolg”, so Tanya Plibersek, Ministerin für Umwelt und Wasser in Australien.


Ein Großer Erfolg für unsere Umwelt und den weltweiten Artenschutz. Wir hoffen, dass nach den Worten auch die Taten folgen und sich viele weitere Länder der Idee und dem Bündnis anschließen werden...

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