Jan Christian Pflugstedt • Dez. 02, 2020

Der große Regenwald-Hilfe Adventskalender Türchen 3 - Das Wisent



Geografische Verbreitung
In historischer Zeit umfasste das Verbreitungsgebiet des Europäischen Bisons ganz Mittel-, West- und Südosteuropa. Im Osten kam die Art bis zur Wolga und dem Kaukasus in Höhen bis zu 2.100 Metern vor. Die größte frei lebende Population lebt heute in dem letzten großflächigen Urwaldgebiet Europas, dem Urwald von Bialowieza – sowohl auf der polnischen als auch auf der weißrussischen Seite. Der Wald von Bialowieza wurde als Weltnaturerbe von der UNESCO unter Schutz gestellt, geriet jedoch in jüngster Vergangenheit wegen, diesem Schutz widersprechender, Abholzungen durch die Forstverwaltung in die Schlagzeilen. Insgesamt leben wilde Herden heute in acht Ländern:

Weißrussland (8 Herden)
Polen (5 Herden)
Russland (15 Herden)
Ukraine (8 Herden)
Litauen (2 Herden)
Slowakei (1 Herde)
Rumänien (2 Herden)
Deutschland (1 Herde).

Lebensraum
Wisente leben in verschiedenen Laub- oder Mischwäldern, aber auch auf offenen Flächen wie Weiden, Waldwiesen, Kahlschlagflächen und jungen Baumanpflanzungen. In der Kaukasusregion bevorzugen sie niedere Bergwälder und alpine Wiesen. Die Bevorzugung bestimmter Lebensräume hängt vom Nahrungsangebot ab.



Die Wisente sind die kleineren europäischen Vertreter der amerikanischen Bisons. Dennoch sind sie die größten Landsäugetiere Europas. Große Männchen werden bis zu einer Tonne schwer. Lebensraumverlust und Landschaftszerschneidung für den Ackerbau, Waldabholzungen, sowie uneingeschränkte Jagd und Wilderei waren die Hauptursachen für die Bestandsabnahmen. Ende des 19. Jahrhunderts gab es in der Wildnis nur noch zwei Wisent Populationen im polnischen Urwald von Bialowieza und im Westkaukasus. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges starben sie dort um 1920 herum ebenfalls aus. Doch zum Glück hatten einige Wisente in der Obhut zoologischer Einrichtungen überlebt. Nach Jahren planmäßiger Züchtung wurden deren Nachfahren ab 1952 wieder erfolgreich in Bialowieza ausgewildert. Das Ziel für den Wisentschutz ist die Etablierung langfristig überlebensfähiger Wisentbestände in der Wildnis. Der WWF begann 1996, gemeinsam mit mehreren europäischen Zoos und Tierparks, ein weiteres Projekt zur Wiederansiedlung nachgezüchteter Wisente in ihrer angestammten Heimat. Ziel ist es, die Tiere vor allem in den Waldgebieten von Orel und Bryansk südwestlich von Moskau wiederanzusiedeln. Ab einer Herdengröße von 500 Tieren rückt das langfristige Überleben der Art in freier Wildbahn in greifbare Nähe. Die Jagd auf sie ist heute überall weitgehend verboten.





Organisatoren der Auswilderung, Deutsche Zoos unter anderem:



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