Jan Christian Pflugstedt • Dez. 15, 2020

Der große Regenwald-Hilfe Adventskalender Türchen 15 - Das Nashorn


Nashörner sind nach ihrem auffälligsten Merkmal benannt: ihren Hörnern. Diese haben allerdings keinen knochigen Kern, sondern bestehen aus zusammengewachsenen Keratinfasern (Keratin: Hornsubstanz). Die beiden afrikanischen Arten sowie das Sumatra-Nashorn tragen je zwei hintereinander angeordnete Hörner, von denen das vordere meist das längere ist. Panzer- und Java-Nashörner besitzen nur ein Horn am Schnauzenende.

Neben den beiden afrikanischen Nashornarten leben noch weitere drei Arten in Asien. Alle Arten sind akut durch Wilderei bedroht. Ziel ist hier das Horn, welches auf dem Schwarzmarkt enorme Preise erzielt. Noch ist die südliche Unterart der Breitmaulnashörner als „potentiell gefährdet“ eingestuft, die nördliche Unterart jedoch ist quasi ausgestorben. Hier leben nur noch 1-2 Tiere. Durch die Teilnahme am EEP soll dem südlichen Breitmaulnashorn ein gleiches Schicksal erspart bleiben. Vor Ort arbeitet die Organisation „Save the rhino“.

  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button


Seit 2010 engagiert sich der Zoo Leipzig zusammen mit dem Leibniz-Institut für Zoo und Wildtierforschung Berlin in einer Zuchtstation für die seltenen Sumatranashörner auf Borneo. Leider blieben alle Versuche, die Tiere zu züchten ohne Erfolg. Nun, da auf ganz Borneo nur noch wenige Nashörner vermutet werden, wird dieses Projekt neu ausgerichtet.

Der Zoo Leipzig unterstützt den Verein Rhino & Forest Fund, der gerodete Waldflächen wieder aufforstet. Erklärtes Ziel ist es, zwei wichtige Wildreservate durch einen neuen großen Waldkorridor miteinander zu verbinden. Dazu werden Flächen ehemaliger Ölpalmplantagen erworben und mit Bäumen bepflanzt.


Auch andere zoologische Einrichtungen arbeiten für den Artenschutz der Nashörner. So erfolgten in Zusammenarbeit zwischen der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA), der Regierung von Ruanda und der NGO African Parks weitere Auswilderungsprogramme. Die EAZA widmet jeweils ein oder zwei Jahre einer besonders bedrohten Tiergruppe oder einem bedrohten Lebensraum mit einer Artenschutz-Kampagne.



2019 wurde unter anderem "Mandela" ein Nashornbulle aus dem Zoo Krefeld auf die Auswiliderung vorbereitet,

Wie wichtig die Auswilderung ist, zeigt die Tatsache, dass das Spitzmaulnashorn 2007 in Ruanda als ausgestorben erklärt wurde. Zehn Jahre später wurde ein neuer Versuch gestartet und 18 Nashörner aus Südafrika im Akagera-Nationalpark ausgewildert. Zu genau diesen Tieren stoßen nun Mandela und seine Artgenossen. Damit soll die Population noch einmal gestärkt werden. Im Akagera National Park sieht die Lage stabil aus. Dort ermöglichen Wildhüter und Aufklärungsarbeit die ungestörte Entfaltung der dortigen Tierwelt. Deshalb haben Mandela und seine Mitstreiter auch gute Chancen, ein langes Leben in Freiheit zu genießen.



Im Serengeti-Park Hodenhagen ist im Juli 2019 das 50 Jahre alte Nashorn Doris gestorben. Das Weibchen war nicht nur das bundesweit älteste Breitmaulnashorn, sondern auch einer der letzten Wildfänge gewesen, der in menschlicher Obhut lebte. 1974 kam Doris aus Südafrika nach Niedersachsen, im Serengeti-Park brachte sie 15 Jungtiere zur Welt. Mit der Auswilderung ihres Sohnes Kai in den Etosha-Nationalpark in Namibia 1996 gelang nach Parkangaben die weltweit erste Auswilderung eines in Europa gezüchteten Breitmaulnashorns. Im Serengeti-Park seien bereits 48 Breitmaulnashörner zur Welt gekommen, nur der San Diego Zoo in Kalifornien hat eine noch höhere Geburtenrate.



Organisatoren der Auswilderungen und Projekte:


Share by: