Jan Christian Pflugstedt • 12. Dezember 2020

Der große Regenwald-Hilfe Adventskalender Türchen 13 - Der Seehund


Die Vorfahren der Robben sind fleischfressende Landraubtiere. Im Laufe der Evolution haben sie sich an das Leben im Wasser angepasst. Charakteristische Merkmale dafür sind beispielsweise: der torpedoförmige Körperbau, die zu Flossen umgewandelten Gliedmaßen, die verschließbaren Nasen- und Ohrenöffnungen, sowie eine dicke Speckschicht.

Das Beutespektrum der verschiedenen Robbenarten ist breit gefächert. So besteht die Hauptnahrung vieler Arten aus Fisch. Aber auch Krebse, Tintenfische, Muscheln, Seevögel und die Jungtiere anderer Robben stehen auf ihrem Speiseplan.  

Die Gruppe der Robben wird in drei Familien unterteilt:

  • Hundsrobben (19 Arten)
  • Ohrenrobben (15 Arten)
  • Walrosse (1 Art)

Seehund und Kegelrobbe gehören zur Familie der Hundsrobben. Dieser Gruppe fehlen die Ohrmuscheln, sodass die Ohren nur noch als kleine Öffnungen zu beiden Seiten des Kopfes erkennbar sind. Anders als ihre Schwesterfamilien haben sie kurze Vorder- und Hinterflossen und aufgrund der Beckenstellung können die Hinterflossen nicht mehr unter den Rumpf gebracht werden. Dadurch wirken die Tiere an Land plump und unbeholfen. Im Wasser sind Hundsrobben elegante und schnelle Schwimmer.

 


Im „Informationszentrum Seehund“ und der Erlebnis-Ausstellung „Robben der Welt“, in der Seehundstation Friedrichskoog, haben Groß und Klein vielfältige Möglichkeiten, sich aktiv über die heimischen Meeressäuger, ihre Biologie, Gefährdungen und Schutzmaßnahmen im Lebensraum Wattenmeer zu informieren. An den Unterwasserfenstern können Sie Seehund und Kegelrobbe in ihrem Element beobachten und in den Ausstellungen Ihren Wissensdurst stillen.


Die Seehundstation leistet in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten gezielte Forschungsarbeit. Die Ergebnisse erweitern die Kenntnisse über Gesundheitszustand, Lebensweise und Schutzmöglichkeiten der Seehunde. Voraussetzung für alle wissenschaftlichen Projekte, die mit den Dauerhaltungstieren durchgeführt wurden und werden, ist das medizinische Training. Ziel ist es, die Tiere auch in unüblichen Situationen, wie einem Tierarztbesuch, Transport oder Forschungsvorhaben einfach und stressfrei handhaben zu können.


Hier werden unterschiedliche Abläufe trainiert u.a. Kontrollieren der Extremitäten und Sinnesorgane, Abtasten des Bauches oder Medikamentengabe wie z.B. Augentropfen. Das Training ist für die Tiere freiwillig und beruht auf dem Prinzip der positiven Bestärkung. Der Trainer belohnt das Tier nach jeder richtig ausgeführten Übung mit Fisch. So wurden im Rahmen der MINOS- Projekte Hörtests durchgeführt. Ziel war es die möglichen Auswirkungen des Bau- und Betriebslärms der geplanten Offshore- Windanlagen auf das Gehör der heimischen Meeressäuger abschätzen zu können.




Organisator der Auswilderung:



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