Okt. 29, 2023

Unser Statement Zoo und die Geschichte dahinter


In den letzten Wochen und Monaten hat sich der Vorstand des Vereins mit dem "System Zoo" intensiv auseinander gesetzt. Aus diesem Grund möchten wir euch nun auf den aktuellen Stand von unserer größten Vereinsveränderung seit fünf Jahren bringen. Doch bevor wir starten: Was ist ein Zoo eigentlich?


Auszug aus Wikipedia:

Ein zoologischer Garten, kurz Zoo, auch Tiergarten oder Tierpark, ist eine große, meist parkartige Anlage zur Haltung und öffentlichen Zurschaustellung verschiedener Tierarten. Auf Grundlage der geschichtlichen Entwicklung gelten vor allem wissenschaftlich geleitete Parks als Zoo. In der breiten Öffentlichkeit werden aber auch andere Tierhaltungen wie größere Wildgehege und Volierensammlungen (Vogelparks) als Zoo verstanden. Zoos dienen der Bildung, Forschung, Erholung und dem Naturschutz, zum Beispiel durch Nachzucht seltener Tiere und deren Auswilderung sind aber von einer Tierschutz -oder Tierrechtsposition aus umstritten.

Im europäischen Recht ist der Begriff Zoo legaldefiniert in Art. 2 der Richtlinie 1999/22/EG des Rates vom 29. März 1999 über die Haltung von Wildtieren in Zoos, in Deutschland in § 42 Bundesnaturschutzgesetz als „dauerhafte Einrichtung.


Diese Erklärung zum Begriff Zoo hört sich auf dem ersten Blick schon sehr gut an. Wenn man jedoch tiefer in das "System Zoo" schaut, wird man erschreckende Geschichten vorfinden.  Die vier Säulen des Zoos werden bei den meisten Einrichtungen kaum bis gar nicht eingehalten. Wichtige und nachhaltige Auswilderungen können oft anhand einer Hand abgezählt werden. Allein in Deutschland gibt es aktuell knapp 919 Zoos. Diese Branche braucht dringend eine Neuausrichtung und Überarbeitung. Unser Verein hat genau aus dieser Erfahrung gelernt und möchte sich aus diesem Grund von zoologischen Einrichtungen distanzieren.



Wildtiere sind in ihrem Verhalten und Körperbau auf ein Leben in Freiheit ausgerichtet. Nach Meinung von Tierschützern und vielen Veterinären verkümmern die Tiere in Gefangenschaft. Anzeichen dafür seien die sogenannten Stereotypien, also die immer gleichen Bewegungsabläufe: etwa das Schwenken mit dem Kopf oder pausenloses Hin- und Herlaufen. Besonders häufig könnten solche Abnormitäten bei Bären, Elefanten und Großkatzen beobachtet werden. Der Großteil der Zootiere fühlt sich von den Besuchermassen gestört und wird aggressiv.


Aber Tierpark ist nicht gleich Tierpark. Natürlich existieren Zoos, in denen die Tiere unter schlechtesten Bedingungen gehalten werden – aber gibt es auch positive Beispiele? Durch größere, den Bedürfnissen der Tiere angepasste Gehege haben sich die Haltungsbedingungen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.

Zudem wird versucht, die Tiere auf verschiedene Art und Weise zu beschäftigen, indem es ihnen zum Beispiel erschwert wird, an ihr Futter zu gelangen.


Die Rolle der Zoos als Zuchtstation und Artenschutz-Pension wird dennoch in Frage gestellt. Bei der Wiederauswilderung ergeben sich oft Schwierigkeiten oder sie werden erst gar nicht durchgeführt: Zootiere sind in der freien Wildbahn kaum überlebensfähig, da sie nicht gelernt haben, sich durchzusetzen.

Außerdem können Zoos keinen aktiven Beitrag zum Artenschutz leisten, solange nicht gleichzeitig die natürlichen Lebensräume geschützt werden. Einige Zoos machen dies, unserer Meinung nach jedoch viel zu wenige.


Schon lange sind Zoos ein Bestandteil unserer Kultur. Neben der Erholung und Unterhaltung sollen sie heute vor allem der Bildung dienen, um den Besuchern sowohl die Tierwelt als auch die Probleme des Arten- und Naturschutzes nahe zu bringen. Jedoch vermitteln Zoos ein völlig falsches Bild der Natur. Zum einen wird die Gefangenschaft von Tieren als völlig unproblematisch dargestellt, zum anderen sind die in Gehegen und Käfigen lebenden Tiere keine echten Vertreter ihrer freilebenden Artgenossen.


Während die meisten Besucher nur einmal im Jahr für ein paar Stunden in den Zoo gehen, müssen die Tiere ihr Leben lang hinter Gittern und auf wenig Raum ihr Dasein fristen.

Den perfekten Zoo wird es wahrscheinlich nie geben, aber vielleicht kann es ein Umdenken der zoologischen Einrichtungen geben, indem sie Naturschutzgebiete kaufen, anstatt ein Millionen schweres Schimpansenhaus zu bauen.



Im Folgenden möchten wir euch unsere Pressemitteilung vom "Statemant Zoo" vorstellen. Ihr könnt euch das Statement auf dieser Seite durchlesen oder per PDF herunterladen.




Statement herunterladen




Videosammlung zu Zoos:

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