Lange Zeit war es wahrscheinlicher, eine Säbelantilope im Zoo zu beobachten als in der Wildnis. Denn die einst häufig vorkommende Antilopenart gilt aufgrund von unkontrollierter Bejagung seit Jahrzehnten als ausgestorben. Paradox also, dass die genannte Art zu den am häufigsten in Zoo gehaltenen Antilopen zählt. Doch gerade diese Tatsache kam der Auswilderung nun zugute.
So sind im Jahr 2015 46 Tiere freigelassen worden. Begleitet und durchgeführt wird das Auswilderungsprojekt vom Smithsonian’s National Zoo and Conservation Biology Institue in Washington.
Jared Stabach, einer der Forscher, zeigt sich optimistisch: „Bisher sehen die Tiere außergewöhnlich gesund aus. Sie scheinen sich ihrer neuen Umgebung sehr gut anzupassen.“
Besonders erfreulich: Die Oryx-Antilopen haben sogar bereits Nachwuchs bekommen. Einige der freigelassenen Tiere waren bereits trächtig, und so konnte im September 2015 das erste in der Sahara geborene Säbelantilopen-Kalb seit ihrem Verschwinden verzeichnet werden. „Das Jungtier scheint sehr aufgeweckt und gesund zu sein, das ist vielversprechend“, so Stabach. Als nächstes möchten die Forscher testen, ob die Tiere, die nach ihrer Auswilderung trächtig wurden, ebenfalls gesunde Nachkommen haben werden.
Dass die Säbelantilopen in Zoos so gut erhalten geblieben sind, wird ihnen in freier Wildbahn helfen. Denn sie stammen aus verschiedenen Zoos weltweit – somit sind ihre Genpools sehr unterschiedlich, was ihre Chancen verbessert, in der Wildnis zu überleben und gesunde Nachkommen zu zeugen.
Zudem sei es weniger anspruchsvoll, ein Tier wie die Säbelantilope wieder auszuwildern. Anders als Raubtiere frisst sie überwiegend Gras und muss nicht lernen, ihre Nahrung selbstständig zu erlegen. Löwen und Geparden, ihre größten natürlichen Fressfeinde, sind in der Region ausgestorben. Auch in der einheimischen Bevölkerung ist die Säbelantilope willkommen, so Stabach: „Die Einheimischen sind begeistert, dass diese Tierart wieder da ist. Sie wollen sie beschützen.“
Organisatoren der Auswilderung: