Jan Christian Pflugstedt • 16. Dezember 2020

Der große Regenwald-Hilfe Adventskalender Türchen 17 - Die Säbelantilope


Die Säbelantilope lebt an den Randgebieten der Sahara und ist damit eines der Lebewesen, welches ausgezeichnet mit der dort herrschenden Wasserknappheit und Hitze umgehen kann. Sie kann sogar monatelang ganz ohne Wasser auskommen, denn ihr reicht die Flüssigkeit aus den Pflanzen, die sie in der kargen Landschaft vorfindet. Säbelantilopen sind vor allem in den frühen Morgenstunden und nachts aktiv. Dann wandern sie über weite Distanzen. In der sengenden Tageshitze stehen sie jedoch regungslos da und verweilen ruhig in der Landschaft. Vor hundert Jahren war die Säbelantilope in großen Herden über die gesamte Südsahara verbreitet. Heute gehört sie zu den seltensten und gefährdetsten Antilopen der Welt. Sie gilt sogar als in der Natur ausgestorben. Der Grund dafür ist die Jagd, die jahrelang von Autos und Flugzeugen aus auf die Tiere gemacht wurde. Da es in der Steppe keine Versteckmöglichkeiten gibt, wurden schnell große Herden vernichtet. Dank Zucht- und Wiederauswilderungsprogrammen werden mittlerweile wieder erste kleine Herden in Schutzgebieten in Tunesien, Marokko und Senegal gehalten.




46 Säbelantilopen wurden im Sommer 2015 in die Sahara entlassen


Lange Zeit war es wahrscheinlicher, eine Säbelantilope im Zoo zu beobachten als in der Wildnis. Denn die einst häufig vorkommende Antilopenart gilt aufgrund von unkontrollierter Bejagung seit Jahrzehnten als ausgestorben. Paradox also, dass die genannte Art zu den am häufigsten in Zoo gehaltenen Antilopen zählt. Doch gerade diese Tatsache kam der Auswilderung nun zugute.

So sind im Jahr 2015 46 Tiere freigelassen worden. Begleitet und durchgeführt wird das Auswilderungsprojekt vom Smithsonian’s National Zoo and Conservation Biology Institue in Washington.


Jared Stabach, einer der Forscher, zeigt sich optimistisch: „Bisher sehen die Tiere außergewöhnlich gesund aus. Sie scheinen sich ihrer neuen Umgebung sehr gut anzupassen.“

Besonders erfreulich: Die Oryx-Antilopen haben sogar bereits Nachwuchs bekommen. Einige der freigelassenen Tiere waren bereits trächtig, und so konnte im September 2015 das erste in der Sahara geborene Säbelantilopen-Kalb seit ihrem Verschwinden verzeichnet werden. „Das Jungtier scheint sehr aufgeweckt und gesund zu sein, das ist vielversprechend“, so Stabach. Als nächstes möchten die Forscher testen, ob die Tiere, die nach ihrer Auswilderung trächtig wurden, ebenfalls gesunde Nachkommen haben werden.


Dass die Säbelantilopen in Zoos so gut erhalten geblieben sind, wird ihnen in freier Wildbahn helfen. Denn sie stammen aus verschiedenen Zoos weltweit – somit sind ihre Genpools sehr unterschiedlich, was ihre Chancen verbessert, in der Wildnis zu überleben und gesunde Nachkommen zu zeugen.

Zudem sei es weniger anspruchsvoll, ein Tier wie die Säbelantilope wieder auszuwildern. Anders als Raubtiere frisst sie überwiegend Gras und muss nicht lernen, ihre Nahrung selbstständig zu erlegen. Löwen und Geparden, ihre größten natürlichen Fressfeinde, sind in der Region ausgestorben. Auch in der einheimischen Bevölkerung ist die Säbelantilope willkommen, so Stabach: „Die Einheimischen sind begeistert, dass diese Tierart wieder da ist. Sie wollen sie beschützen.“



Organisatoren der Auswilderung:



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