Jan Christian Pflugstedt • 8. Februar 2020

Flora und Fauna des Regenwaldes- Wichtig für uns Menschen?


Wichtig für uns oder nicht?


Unter dem Begriff Flora, versteht man die Pflanzen z.B. im Regenwald, wie und wo sie wachsen.
Im Regenwald wachsen die Pflanzen sowohl extrem dicht nebeneinander als auch in einer
bestimmten Staffelung, die als Stratifikation oder Stockwerkbau bezeichnet wird. Häufig werden
vier bis Sechs unterschiedliche Etagen beschrieben, die jedoch nicht immer gut voneinander
getrennt werden können, da sie ineinander übergehen. Die Ausprägung der verschiedenen
Stockwerke hängt auch vom Standort des Waldes ab.

die Bodenschicht besteht aus der Wurzelschicht der Pflanzen.
Die Krautschicht besteht beispielsweise aus Moos, Farnpflanzen und anderen
Bodendeckern die nicht so viel Licht benötigen.
Die Strauchschicht geht bis zu 5 Meter in die Höhe. Hierzu gehören auch junge Bäume.
Die Kronenschicht beginnt in einer Höhe von ca. 40 Meter.
Die „Baumriesen“ können vereinzelt bis zu ca. 60 Meter hoch werden und über das Hauptkronendach

hinausrage.

Im Regenwald unterteilt man die sogenannten Kletterpflanzen in Lianen, Epiphyten und Hemiepiphyten.
Die Epiphyten auch Aufsitzer genannt sind zum Beispiel Farne und Bromelien. Sie
wachsen auf Astgabeln und Zweigen der Bäume, dabei gehen sie aber keine engere Beziehung
zu den Bäumen ein. Da es in der Höhe an Wasser und Nährstoffen mangelt, nutzen sie
sogenannte Nischenblättter zur Bildung von Hohlräumen in denen Humus entsteht und Wasser
gesammelt wird. Humus bezeichnet in der Bodenkunde die Gesamtheit der fein zersetzten
organischen Substanz eines Bodens. Viele Bromelien bilden mit ihren Blättern eine Zisterne, eine
Zisterne ist ein Behälter wo Wasser angesammelt wird, schon in der Zeit vor Christus hat man
diese Technik benutzt. Für die menschen werden solche Zisterne aus Stein gebaut, die Bromelien
hingegen formen ihre Blatter zu einem Behälter ähnlicher Form sodass sich das Wasser dort
ansammeln kann. Das Wasser wir Mithilfe von speziellen Absorptionsorganen über die Blattoberfläche
aufgenommen und in den Behälter transportiert.



Die Epiphytischen Orchideen wiederum besitzen Luftwurzeln, die mit einem Absorptionsgewebe
überzogen sind. Die Liane dagegen wurzeln im Boden, sie entfalten ihre Blätter erst im
Kronendach. Sie sind jedoch auch in der Lage Luftwurzeln auszubilden, um eine zusätzliche
Wasserversorgung herzustellen. Hemi-Epiphyten haben einen anderen Weg für die
Nährstoffversorgung gefunden, sie beginnen als Epiphyt, also haben sie ihre Versorgung über die
Blätter und im weiteren Verlauf ihrer Entwicklung bilden sie bei Versorgungsengpässen

Verbindungen zum Boden auf, um sich Wasser und Nährstoffe zu beschaffen.

Die Fauna des Regenwaldes ist geprägt von einer großen Artenvielfalt der Tiere. Der größte Teil
dabei bilden die Gliederfüßer, also Insekten, Spinnentiere, Tausendfüßler und Krebstiere. Im Laufe
der Zeit führte die natürlich Evolution zu einer immer besseren Anpassung der Fauna an die
ökologischen Bedingungen des Regenwaldes. Die auffällig gefärbten Baumsteigerfrösche
verbringen beispielsweise ihr ganzes Leben in den Baumkronen, ihr Laich entwickelt sich in den
Pfützen von Bromelienblättern. Wie viele andere Amphibien der Regenwälder sind sie sehr giftig.



Einige Reptilien des Regenwaldes werden außerordentlich groß, das sind zum Beispiel die
meisten Krokodilarten oder die südamerikanischen Anakondas. Die etwas kleineren Reptilien sind

aus der Gruppe der Schildkröten und der Chamäleons.

Das Gefieder eines Vogels im Regenwald ist oft auffällig bunt geprägt. Zu diesen Arten gehören
zum Beispiel Aras, Paradiesvögel und Kolibris.

Die Säugetiere haben nur eine kleine Artengruppe, der größte unter ihnen ist der afrikanische
Waldelefant. Das größte Raubtier ist der Tiger der in Asien vertreten ist und in Süd -und
Mittelamerika ist es der Jaguar. Auch Primaten sind in den meisten Regenwäldern vertreten.
Selten geworden ist der Orang-Utan, der in den Regenwäldern Südostasiens vertreten ist. Der
Gorilla, der Schimpanse und der Bonobo treten in Afrika auf und viele andere kleinere
Affenarten treten in den amerikanischen Regenwäldern auf. In den Flüssen der Regenwälder
sind die Flussdelfine und Riesenotter heimisch. Die größten Landsäugetiere Südamerikas sind die Tapire.



Die Regenwälder haben eine wichtige Aufgabe beim Einfluss auf das Klima. Die Bäume im
Regenwald nehmen das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf und wandeln es
in brauchbaren Sauerstoff um. Die Regenwälder sind somit die wichtigsten CO2-Speicher der Erde.
Wird ein Wald zum Beispiel Brandgerodet, so wird der in ihm gespeicherte Kohlenstoff unmittelbar oder zu
einem späterem Zeitpunkt freigesetzt. Die Böden der Regenwälder können bis in die Tiefen mit
Humus gefüllt sein und somit beachtliche Vorräte an organisch gebundenen Kohlenstoff aufweisen. Eine
sogenannte Brandrodung, also eine Abholzung des Regenwaldes durch einen kontrollierten
Brand, führt wegen der Erhöhung der Bodentemperatur zu einer beschleunigten Zersetzung der

organischen Bestandteile im Boden und einer Freisetzung großer Mengen an Kohlendioxid.

Das verdunstete Wasser der Bäume fördert weiterhin die Wolkenbildung. Die Wolken aus dem
verdunsteten Wasser, die jeden Tag aus dem feuchtem Wald aufsteigen, lassen die direkten
Strahlen der Sonne oft gar nicht erst bis zu den Baumkronen vordringen und kühlen die Erde
bereits in der Atmosphäre. Die Wasserkapazität der Wolken der Wälder ist gewaltig. Forscher
haben ausgerechnet, dass ein Wassertropfen fünf bis sechsmal über dem Regenwald verdunstet
und wieder herabregnet, bevor er einen der Flüsse erreicht.

Wenn man die Regenwälder rodet, bricht dieser Wasser -und Kühlkreislauf zusammen. Ohne die
Wälder trifft die Sonnenstrahlung auf den ungeschützten Boden und erwärmt dort die
Erdoberfläche, sodass der Boden schnell austrocknen kann. Über dem ehemaligem Waldgebiet
bilden sich viel weniger bis gar keine schützenden Wolken mehr. Die genauen Folgen der Entwaldung
auf den Wasserhaushalt hängt dennoch von den örtlichen Gegebenheiten ab. Schlussendlich
kann man sehen,dass die Regenwälder die wichtigsten Wälder auf der Erde sind und ein großen
Einfluss auf das Klima haben. Ohne die Regenwälder sind wir Menschen aufgeschmissen und unser Planet
geht stetig dem Ende entgegen.


Betrag von Niklas Thiel, im Auftrag für Regenwald-Hilfe e.V. 2020

Share by: