An manchen Abenden fallen sie vielen Menschen auf, weil sie auf der häuslichen Terrasse an den Futternäpfen von Hunden und Katzen klappern und sich bei Annäherung in eine stachlige Kugel verwandeln: Igel.
Sie sind nicht nur possierlich, sondern von Gärtnern sogar erwünscht, erklärt Sönke Hofmann vom Naturschutzbund NABU in Bremen. Auf dem Speiseplan des flinken Stachelträgers stehen neben Schnecken auch viele Insekten. Wie man dem Igel
mit einer Burg helfen und drohende Fallen entschärfen kann, erklärt der NABU.
Leider lauern jedoch auf den Igel Gefahren: Rund 500.000 Tiere werden jährlich in Deutschland überfahren, andere fallen in Becken oder Schächte, aus denen sie nicht mehr herauskommen können. Deshalb erreichen den NABU stets viele Anfragen von Igelfreunden, wie man den eigenen Garten ,,Igelfreundlicher" gestalten könne. „Wichtig ist, daß der Garten so naturnah wie möglich gestaltet wird und keine Gifte eingesetzt werden.“, betont Hofmann, „Gefahrenquellen, wie etwa steilwandige Ufer von Becken oder Schächten kann man durch kleine Zäune entschärfen. Dies kann schon viele frühe Igeltode vermeiden helfen.“
Unsere Igel gibt es seit gut 15 Mio. Jahren in nahezu unveränderter Form. Damit gehören sie zu den ältesten Säugetieren. Sie sind reine Fleischfresser und ernähren sich von Insekten und Würmern. „Igel fressen kaum Obst. Auch wenn sich das Märchen hartnäckig hält, Igel würden mit ihren Stacheln Obst für den Wintervorrat einsammeln. Alles was ein Igel im Winterschlaf braucht, sind seine Fettreserven.“, so der Naturschützer. Mit etwas Katzen- oder Hundefutter könne man Igel gut locken, Milch sei wegen des für Igel gefährlichen Lactose-Zuckers absolut tabu.
Umweltschutzvereine rufen auf,
an kommende Winter zu denken: In jedem geeigneten Garten kann eine kleine Igelburg entstehen, in der die Tiere ein Winterquartier finden können. Zudem kann im nächsten Jahr die Igelmutter darin einen Unterschlupf bewohnen, in dem sie ungestört ihre Jungen betreuen kann. „Eine Igelburg ist denkbar leicht zu bauen“, erklärt Sönke Hofmann vom NABU, „dazu braucht man ein paar Steine und Bretter um zunächst einen regengeschützten Überwinterungsraum zu bauen.“ Der Bau werde dann mit viel Laub isoliert. Mindestens einen Meter, besser anderthalb Meter hoch sollte die Igelburg werden. Damit die Herbststürme nicht das Laub verwehen, sollten Äste als letzte Lage die Burg abdecken.
„Igel suchen solche Haufen und richten sich den Überwinterungsraum auch selbst ein. Dazu ziehen sie sich das Laub mit in ihr Schlafgemach“, erläutert der gelernte Förster abschließend.